Lady Gagas mysteriöse Krankheit: Das steckt hinter Fibromyalgie

Seit einigen Jahren soll Popstar Lady Gaga bereits an Fibromyalgie leiden. Deshalb musste sie in der Vergangenheit immer wieder Konzerte absagen. Was steckt dahinter?

Voriges Jahr wurde bekannt, dass die Sängerin an Fibromyalgie erkrankt ist. Deswegen musste sie auch 2018 immer wieder Konzerte ihrer Welttournee kurzfristig canceln. Doch was ist Fibromyalgie überhaupt – und was kann man dagegen tun?

Was ist Fibromyalgie?

Bei der Fibromyalgie, auch Fibromyalgiesyndrom genannt, handelt es sich um chronische Muskel- und Gelenkschmerzen in mehreren Körperregionen. Oftmals sind besonders der Nacken- und Rückenbereich betroffen sowie der Brustkorb, Bauch und die Extremitäten. Meist wird von einer Fibromyalgie ausgegangen, wenn der Schmerz mehr als drei Monate andauert. Der Begriff bedeutet wörtlich übersetzt “Muskel-Faser-Schmerz”.

Experten gehen davon aus, dass etwa ein bis zwei Prozent der westlichen Bevölkerung darunter leiden. Oftmals erkranken Frauen häufiger daran als Männer, meist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Da das Krankheitsbild sehr komplex ist und Symptome oftmals anderen Erkrankungen ähneln, fällt es schwer, die richtige Diagnose frühzeitig zu stellen. Typische Symptome sind allerdings:

  • Chronische Muskel- und Gliederschmerzen
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schlafstörungen
  • Schwellungsgefühle
  • Magen-Darm-Probleme
  • ständiger Harndrang
  • Herz- oder Atembeschwerden
  • Hitzewallungen oder Schüttelfrost
  • Kältegefühle in Händen und Füßen
  • Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Lärm oder Licht
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Lustlosigkeit
  • innere Unruhe

Ursachen des Fibromyalgiesnydroms

Zudem können sich die Symptome bei Betroffenen unter Stresssituationen verstärken. Die genauen Ursachen des Fibromyalgiesyndroms sind allerdings noch ungeklärt. Aktuell wird noch daran geforscht. Dennoch gehen Mediziner davon aus, dass wohl mehrere Faktoren in die Entstehung der Krankheit hineinspielen.

So wird vermutet, dass es sich bei der Fibromyalgie um eine Störung des Zusammenspiels der Körperstrukturen handelt. Außerdem könnte eine genetische Veranlagung dazu bestehen sowie körperliche und/oder seelische Auslöser. Laut der Apotheken Umschau sollen Forscher herausgefunden haben, dass Fibromyalgie häufig in Familien anzutreffen sei. Auch Faktoren wie zu wenig Bewegung, Übergewicht und Rauchen sollen einen Ausbruch der Krankheit fördern.

Therapieformen bei Fibromyalgie

Allerdings soll es sich dabei nicht um eine Entzündung, Stoffwechselkrankheit oder eine rheumatologische Krankheit handeln. Schließlich treten keine Organschäden auf und betroffene Muskeln oder Gelenke sowie Bänder werden nicht beschädigt. Dennoch sieht es für Betroffene düster aus – Fibromyalgie gilt aktuell als nicht heilbar. Allerdings gibt es individuelle Therapieprogramme, die von Ärzten betreut werden und die Beschwerden lindern können.

  • Multimodale Therapie: Wenn die Fibromyalgie bereits weit fortgeschritten ist, kann eine Kombination mehrere Therapiebehandlungen helfen. Hierzu empfiehlt sich eine Mischung aus Entspannungsübungen wie autogenes Training, Meditation und progressive Muskelentspannung nach Jacobson und Verhaltenstherapie. Diese werden meist von Schmerz- oder psychosomatischen Kliniken sowie Reha-Einrichtungen angeboten.
  • Schulungen für Patienten und Angehörige: Informationsabende sowie Selbsthilfegruppen fördern das Bewusstsein über die Krankheit und helfen Betroffenen sowie Angehörigen, sich mit dem Thema Fibromyalgie zu befassen und auseinanderzusetzen.
  • Ausdauertraining: Sport ist ein ideales Mittel, um Stress abzubauen. Das gilt auch für Schmerzpatienten. Besonders moderate Sportarten wie Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen trainieren gezielt das Herz-Kreislauf-System. Ärzte raten hierbei zu mindestens dreimal 30 Minuten pro Woche.
  • Gymnastikübungen: Neben Herz-Kreislauf-Training sollten Betroffene trotz Schmerzen regelmäßig Gymnastik machen. Schließlich bleiben so die Muskeln elastisch und geschmeidig. Allerdings sollte dieses stets nur unter fachkundiger Anleitung ausgeführt werden.
  • Alternative Therapien: Qigong, Tai-Chi oder Yoga können ebenfalls Körper und Geist beruhigen und Schmerzen lindern. Zudem sind die langsamen Bewegungen sehr sanft zum Muskelapparat. Aber auch warme Thermalbäder oder Akupunktur sollen sich bewährt haben.
  • Psychotherapie: Viele Betroffene, die die Diagnose Fibromyalgie erhalten, fallen erstmal in ein tiefes Loch – depressive Stimmungen und/oder Panikattacken können die Folge sein. Eine kognitive Verhaltenstherapie sowie die Teilnahme an sogenannten Schmerzbewältigungsgruppen sollen sich Studien zufolge langfristig als sehr erfolgreich herausgestellt haben.

Diese Medikamente sollen bei Fibromyalgie helfen

Ob Medikamente bei Beschwerden eingenommen werden sollen, muss der jeweilige behandelnde Arzt entscheiden. Oftmals werden Antidepressiva verschrieben. Der Grund dafür: Diese sollen Beschwerden lindern sowie Müdigkeit und Gemütszustand verbessern. Wie die Apotheken Umschau weiter schreibt, kommt dabei unter anderem für einen begrenzten Zeitraum das trizyklische Antidepressivum Amitriptylin zum Einsatz.

Aber auch der Wirkstoff Duloxetin, der gegen depressive Störungen und generalisierte Angststörungen helfen soll. Als letztes wäre hier noch Pregabalin zu nennen – diese Substanz soll laut Studien nicht nur Nervenschmerzen und epileptische Anfälle lindern, sondern auch die Beschwerden der Fibromyalgie eindämmen.

Von entzündungshemmenden Schmerzmitteln oder muskelentspannenden Arzneien, die direkt in die schmerzenden Körperstellen initiiert werden, wird allerdings Abstand genommen. Es gäbe noch nicht genug wissenschaftliche Belege, die eine mögliche Wirkung bestätigen.

Gut zu wissen: Nicht alle Kosten für Therapieverfahren werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Deshalb sollten Sie am besten im Vorhinein mit Ihrer zuständigen Krankenkasse abklären, ob dies bzw. ein Zuschuss möglich ist.

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